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Väter im Austausch
Im Väter-Forum des Väterzentrums KOMPASS finden Sie als Vater eine Gemeinschaft, die sich den alltäglichen Herausforderungen und Freuden des Vaterseins widmet.
Unser Väter-Forum bietet eine Plattform, auf der Väter Erfahrungen teilen, Ratschläge suchen und finden sowie sich über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse im Bereich der Vaterrolle informieren können.
Bereichern Sie unsere Gemeinschaft und senden Sie uns Ihren Beitrag mit Ihren Erfahrungen und Perspektiven. Gemeinsam gestalten wir einen Raum, der Vätern hilft, sich in ihrer Rolle zu stärken und zu entfalten.
Väter erzählen
„Ja, ich bin ein Mann, und ich sehne mich auch nach Zuneigung und Aufmerksamkeit“, sagt Endy, 39 Jahre alt, zwei Kinder. Mit 21 führte er ein Leben wie im Film: Geld, Drogen, Gewalt, Rocker und Clans – schnell und rücksichtlos. Dafür hat er gesessen, fast 10 Jahre. Freimütig und in blumiger Sprache lässt er mich an seiner Vergangenheit teilhaben. Für jede Wendung hat er einen passenden Spruch auf Lager, lässt dann seinen Blick durch mein Büro schweifen und lächelt.
Seit der Eröffnung des Väterzentrum Kompass im März 2024 ist Endy einer der ersten Väter, die sich aus einer Mischung von Verzweiflung und Ratlosigkeit hierher wenden. Seine Frau hat Ihn rausgeschmissen und ging zu einem anderen Mann, erzählt er. Er versucht zu ergründen, wie es hatte soweit kommen können, dreht Blickpunkte hin und Situationen wieder her, versucht, Episoden aus seiner Vergangenheit in die Gegenwart zu legen und so reiht sich eine Geschichte an die nächste.
Mittlerweile kommt Endy wöchentlich ins Väterzentrum und berichtet von der mühsamen Wohnungssuche, dass er seine Kinder vermisst, denen er die aktuelle Situation nur schwer zumuten möchte. Lieber hält er telefonisch Kontakt und hält sich bedeckt, als dass er sie einer Situation aussetzt, die er selber kaum ertragen kann. „Ohne festen Wohnsitz brauche ich auch nicht auf Umgang pochen. Wo soll ich denn hin mit meinen Kindern?“ Streitigkeiten mit seiner getrennten Frau versucht er, möglichst zu vermeiden. „Warum auch streiten“, sagt er, „in meinem Leben gibt es mehr Schönes und viel mehr Leute, die mich wirklich sehen“. Die Augen von Endy blitzen, wenn er von seinem Beruf als Pfleger erzählt – von den Omas und Opas, mit denen er täglich Zeit verbringt. Natürlich kommt auch er nicht an den Missständen vorbei, doch er versucht, das auszublenden. Authentisch und wie ein kleines Kind lächelnd, beschreibt er Erlebnisse aus seinem beruflichen Alltag.
Auffallend ist, wie er seine Rolle als Mann definiert. Ob Broterwerb oder Care-Arbeit – alles gehört dazu und ergibt sich aus der Rolle des Vaters heraus, meint Endy. „Wie solle ein Mann seine Kinder ernähren, wenn er es nicht einmal schafft, den Herd zu putzen? Soll das etwa die Frau machen, nachdem sie 8 Stunden an der Kasse geschuftet hat? Das funktioniert so nicht.“ Endy hat im Laufe der Zeit eine neue Perspektive gewonnen. Aus Verzweiflung schöpft er Kraft und entwickelt sich so weiter. Er besinnt sich seiner Freundschaften, die ihn lange begleitet haben, auch als er ganz unten war. Seine Freunde waren auch dann noch da, als er sie wirklich gebraucht hat. Ich lächle über die ehrlichen Ausführungen von Endy und er stoppt mich: „Ja Herr Krüger, ein richtiger Mann nimmt auch Hilfe an, weil er weiß, dass seine Kräfte endlich sind!“
„Ich hatte ein erfülltes Leben. Dann kam mein Sohn auf die Welt. Plötzlich hat sich mein Blick auf Prioritäten verändert und mein Verantwortungsbereich hat sich verdreifacht. Dieser neue Lebensabschnitt hat die Liebe unserer Familie in neue Farbe getaucht und meinem Leben eine Freude gegeben, die ich beim Namen rufen kann.“
„Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen kleinen Menschen bedingungslos liebe. Für jetzt, für morgen, für immer.“
„Die Liebe zu meinem Kind ist so allumfassend, ein zweites würde ich nicht verkraften.“